Das Schanzenviertel in Hamburg – Ein Ort der Vielfalt und Individualität
Das Schanzenviertel in Hamburg ist zweifellos das pulsierende Herz der Stadt. Zwischen den Stadtteilen Eimsbüttel und St. Pauli gelegen und in fußläufiger Entfernung zur berühmten Reeperbahn, hat diese Gegend ein Flair, das an Orte wie Notting Hill in London oder Haight Ashbury in San Francisco erinnert. Hier steht Individualität an erster Stelle.
In der „Schanze“, wie das Schanzenviertel in Hamburg liebevoll genannt wird, treffen junge Menschen auf alteingesessene Bürger. Hier finden kulturelle Veranstaltungen in Hamburg oft in einer ganz besonderen Atmosphäre statt. Dank der Vielzahl von Bars, Cafés und Restaurants herrscht in der Schanze ein geselliges Treiben, das im Sommer hauptsächlich auf den Straßen stattfindet, fast wie in Südeuropa. Und vielleicht begegnet man hier sogar dem einen oder anderen Popstar wie Bosse oder Max Giesinger – die Schanze ist schließlich das Hipster-Quartier von Hamburg.
Das Schanzenviertel war lange vor anderen deutschen Städten ein Ort, an dem man sich auf einen „Galao“ treffen konnte, einen portugiesischen Milchkaffee, der in einem Glas serviert wird. Zahlreiche portugiesische Cafés und Restaurants säumen das Schulterblatt, die Hauptstraße des Schanzenviertels, die immer noch mit Kopfsteinpflaster ausgelegt ist. Die Bewohner des ehemaligen Arbeiterquartiers nennen sie liebevoll den „Galao-Strich“. Auf der „Piazza“, dem Platz davor, gleich gegenüber der Roten Flora, wird an schönen Tagen musiziert, Kleinkunst aufgeführt oder Hacky Sack gespielt.
Für den besten „deutschen“ Kaffee der Stadt, begleitet von exquisiten Gebäck, sollten Sie das „Kaffeekontor“ in der Schanzenstraße besuchen.
Aber auch abends herrscht im Schanzenviertel kein Mangel an Aktivitäten. Im „Knust“, einer ehemaligen Rinderschlachthalle, und im „Haus 73“ finden regelmäßig Konzerte statt. Das „Haus 73“ repräsentiert die Vielfalt des Viertels und bietet nicht nur kleinere Club-Konzerte, sondern auch Poetry-Slams, Theateraufführungen und Kinovorführungen, sowie Veranstaltungen für Kinder. Denn im Schanzenviertel ist Platz für alle.
Kinder können vor allem in der Parkfläche hinter der Roten Flora und im Schanzenpark rund um den Wasserturm ihren Spaß haben. Hier herrscht eine Art Flower-Power-Atmosphäre, und Familien finden hier einen angemessenen Ort. Im Sommer wird hier gegrillt – wer das nicht macht, ist kein echter Hamburger.
So multikulturell und weltoffen wie sich das Schanzenviertel gibt, ist es auch politisch engagiert. Ein besonderer Streitpunkt mit der Stadt ist die historische Rote Flora. Einst als Kino, Theater und Konzerthalle genutzt, dient sie heute als Zentrum des linken Widerstands. Hin und wieder finden hier sogar Benefiz-Konzerte von Stars wie Fettes Brot oder Jan Delay statt. Die Rote Flora symbolisiert den Widerstand gegen die seit den 90er Jahren voranschreitende Gentrifizierung des Viertels, die nun endgültig Einzug gehalten hat.
Die besten Restaurants der Stadt finden sich natürlich auch in der Schanze. Hier können Sie portugiesisch, pakistanisch, griechisch, mexikanisch, peruanisch, fleischlastig oder vegan essen – alles, was Ihr Herz begehrt. Ein bekanntes Highlight ist das „Alte Mädchen“, das zu den besten Empfehlungen für das Schanzenviertel gehört.
Die wiederbelebte Ratsherrn-Brauerei gehört zu den beliebtesten Treffpunkten im Viertel. Der Brau-Gasthof bietet eine spezielle Auswahl an Craft-Bieren, die ausschließlich aus regionalen Betrieben stammen. Nur wenige Schritte weiter betreibt der bekannte Fernsehkoch Tim Mälzer seine nicht weniger beliebte „Bullerei“.
Für Burger-Fans und Liebhaber der süddeutschen Küche ist das „Hatari“ in der Schanzenstraße eine Top-Adresse. Wenn Sie asiatische Küche mögen, werden Sie bei „Cao“ und „Bok“ auf dem Schulterblatt fündig. Und für den besten Döner der Stadt sollten Sie unbedingt bei „Superfood“ nebenan vorbeischauen – besonders nach einem langen Abend im Schanzenviertel. Ein paar Straßen weiter, in der Weidenallee, finden Sie die „Weidenkantine“, das vegane Paradies der NDR-Fernsehköchin Zora Klipp.
Auch zum Einkaufen lohnt sich ein Besuch im Schanzenviertel. Bei „Hanseplatte“ im Neuen Kamp können Sie nach Hamburger Souvenirs und Tonträgern aus der Stadt suchen, von Tocotronic über Erobique bis hin zu Freddy Quinn. Der älteste Plattenladen in der Schanze ist „SLAM Records“ im Schulterblatt, und Liebhaber von Reggae- und Soul-Scheiben finden auf dem Schulterblatt bei „Selekta“ auch besondere Mode aus Großbritannien, darunter Labels wie Fred Perry, Farah und Ben Sherman. Ein eigener „Fred Perry“-Shop befindet sich seit einem Jahr in der Schanzenstraße. In der Susannenstraße finden sich viele kleine Boutiquen, in denen Sie sicherlich auf kleine Kunstgewerbe-Geschenke stoßen werden.
Einmal im Jahr feiert das Schanzenviertel sich selbst mit einem großen Straßenfest zum Ende des Sommers. Der Tag beginnt mit einem Flohmarkt der ansässigen Bewohner und bietet den ganzen Tag über Street Food und Auftritte internationaler Straßenkünstler. Leider wurde das Schanzenfest in der Vergangenheit von radikalen Besuchern für gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei missbraucht, aber die Bewohner der Schanze setzen sich stets für eine friedliche Feier ein. Flohmarktfans kommen jeden Samstag auf ihre Kosten, wenn Antiquitäten und Vinyl-Raritäten rund um den Musikclub „Knust“ in der Alten Rinderschlachthalle angeboten werden.
Wenn Sie also Hamburg besuchen, sollten Sie unbedingt Zeit für einen Besuch im Schanzenviertel einplanen. Hier erwartet Sie eine einzigartige Mischung aus Kultur, Gastronomie und Shopping in einer lebendigen und weltoffenen Atmosphäre.